Krankheitsbilder

Proktologische Beschwerden

Anale Schmerzen, Juckreiz und Blutungen können vielfältige Ursachen haben. Oftmals gelingt es schon durch eine ausführliche Anamnese und Untersuchung (Inspektion, Tastuntersuchung, Enddarmspiegelung) den Grund für die Beschwerden zu identifizieren.

 

Die häufigsten Krankheitsbilder sind Perianalvenenthrombosen, Hämorrhoiden, Analabszesse, Analpolypen bzw.-fibrome, Feigwarzen, Infektionen,  Fissuren oder Fisteln. Im Folgenden haben wir Ihnen einige dieser Krankheitsbilder aufgeführt.

 

Wichtig: Wenn Sie unter Beschwerden leiden, googlen Sie nicht nach möglichen Symptomen und Krankheiten, sondern vereinbaren Sie lieber zügig einen Termin in unserer Praxis. Wir sind erfahren in der Diagnostik und können Sie bei den Therapiemöglichkeiten individuell beraten.

 


Analfissur

Die Analfissur bezeichnet einen Einriss in der Afterschleimhaut, durch den Blutungen und starke Schmerzen nach dem Stuhlgang entstehen können.

DIAGNOSTIK

Zur Diagnosestellung ist die Enddarmuntersuchung mittels Inspektion, Tastuntersuchung und Proktoskopie (Spiegelung) notwendig, sofern dieses vom Schmerz her toleriert wird.

THERAPIE

Eine akute Analfissur kann in der Regel gut mittels Salben oder Zäpfchen ggf. Analdehner therapiert werden. Ist diese konservative Therapie nicht erfolgreich oder bestehen bereits chronische Veränderungen, kann eine operative Entfernung der Analfissur sinnvoll sein. 





Analfisteln

Analfisteln sind, meist durch Entzündungen der Proktodealdrüsen entstandene, unnatürliche gangartige Verbindungen zwischen dem Analkanal und der Perianalhaut. Sie machen sich oft durch immer wiederkehrende Entzündungen, Abszesse und Sekretionen bemerkbar. Solche Fisteln können auch durch chronisch entzündliche Darmerkrankungen wie z.B. Morbus Crohn entstehen.

DIAGNOSTIK

Zur Diagnosestellung ist die Enddarmuntersuchung mittels Inspektion, Tastuntersuchung und Proktoskopie (Spiegelung) notwendig. Ggf. gelingt eine Sondierung der Fistel.

In wenigen Fällen ist eine weiterführende Darstellung mittels MRT mit Kontrastmittel sinnvoll.

THERAPIE

Ist eine Analfistel sicher diagnostiziert, ist eine Operation notwendig. Hier muss in Narkose der Verlauf der Fistel, vor allem in Bezug zum Schließmuskel, beurteilt werden. Die Fistel wird hierzu oftmals mittels Farbstoff markiert.

Abhängig von dem Fistelverlauf kommen unterschiedlichste Operationsverfahren zum Einsatz (Fistelspaltung, -exzision, Loopmarkierung). 

Sollte die Fistel große Anteile des Schließmuskels umfassen können komplexere Eingriffe (Flap-Techniken, FiLac-Laser, Fistelplugs, Fistelexzision mit Sphinkterrekonstruktion etc.) notwendig sein.





(Peri-)Analabszess

Analabszesse entwickeln sich oft rasch, sind sehr schmerzhaft, meist begleitet von einer Rötung und Überwärmung des Areals. Oftmals entsprechen sie der akuten Entzündung einer Analfistel. Teils handelt sich aber auch um einfache lokal einschmelzende Hautentzündungen, infizierte Atherome, abszedierte Acne inversa  oder ähnliches.

DIAGNOSTIK

Meist reicht die Blickdiagnose aus, um einen Analabszess zu diagnostizieren. Ist dies nicht der Fall, können wir den Abszess mit der Prokto-/Rektoskopie oder weiterführender Bildgebung genauer untersuchen.

THERAPIE

Abszesse jedweder Art sollten alsbald operativ therapiert, sprich eröffnet bzw. exzidiert werden. Je nach Ausprägung kann dieses in Lokalanästhesie oder Vollnarkose erfolgen.





HÄmorrhoiden

Das Hämorrhoidalleiden (kurz "Hämorrhoiden") beschreibt Beschwerden durch vergrößerte, teils vor den After fallende Hämorrhoidalpolster. Begleitet ist dieses meist von analem Juckreiz und Blutungen.

Wichtig zu wissen ist, dass Hämorrhoiden in den Analkanal eines jeden Menschen gehören! Sie machen etwa 10% des Afterverschlusses aus.  Erst wenn diese vergrößert sind und o.g. Symptome verursachen besteht Behandlungsbedarf. 

DIAGNOSTIK

Zur Beurteilung der Hämorrhoiden ist eine proktologische Untersuchung mittels Inspektion, Tastuntersuchung, Prokto- und ggf. Rektoskopie (Spiegelung) notwendig. Hierdurch ist die exakte stadiengerechte Planung der Therapie möglich. 

 

THERAPIE

Je nach Ausprägung der Hämorrhoiden (Grad I - IV) können diese konservativ mittels Stuhlregulation, Medikamenten und Verhaltensmaßnahmen behandelt werden. Das Veröden/Sklerosieren oder Setzen von Gummibandligaturen ist erst bei zweit- bis maximal drittgradigen Befunden sinnvoll. Ist eine Operation notwendig kann diese in Narkose, je nach Ausprägung auch ambulant erfolgen.

 





AnalvenentHrombose

Die (Peri-)Analvenenthrombose ist ein am Analrand liegender Knoten bzw. Vorwölbung, der plötzlich entstanden ist und sehr schmerzhaft sein kann.

DIAGNOSTIK

Die Inspektion reicht zur Diagnosestellung meist aus. 

 

THERAPIE

Die Perianalvenenthrombose lässt sich in vielen Fällen konservativ behandeln (Kühlung, anästhesierende teils kortisonhaltige Salben, Stuhlregulation, Schmerzmedikation). Vor allem bei größeren Befunden kann aber auch die operative Entfernung sinnvoll sein. 





Feigwarzen

Peri- oder intraanale Feigwarzen (Condyloma accuminata) werden durch eine HPV-Infektion ausgelöst und können sehr unterschiedlich ausgeprägt sein. Bei vielen Patientinnen und Patienten bestehen ein ausgeprägter Juckreiz und Brennen.

DIAGNOSTIK

Neben der Inspektion erfolgt hier in der Regel eine digital rektale Untersuchung und Proktoskopie.  

THERAPIE

Bei äußerlichen Befunden kommen je nach Ausprägung Cremes zur Anwendung. Bei ausgeprägten Feigwarzen und/oder ausbleibendem konservativem Behandlungserfolg müssen die Feigwarzen operativ entfernt werden.

Histologisch sollte das Vorliegen einer AIN (analen intraepithelialen Neoplasie) ausgeschlossen werden. 





Gutartige Tumore (Marisken, Fibrome, Polypen)

Hierbei handelt es sich um äußerlich gelegene Hautläppchen am After (Marisken) bzw. eine Schleimhauthyperplasie im Analkanal, die teils bei der Stuhlentleerung vor den After fallen können und Jucken, Brennen, Nässen oder Blutungen sowie Hygieneprobleme mit konsekutivem Analekzem verursachen können.

DIAGNOSTIK

Neben der Inspektion erfolgt hier in der Regel eine digital rektale Untersuchung und Proktoskopie.  

THERAPIE

Je nach Beschwerden, Größe, bei Polypen und Fibromen auch makroskopisch suspektem Aussehen, ist die Exzision (auch zur histologischen Sicherung) zu diskutieren.





Bösartige Wucherungen (Analrand-, Analkanal- oder Rektumkarzinom)

Bösartige Tumore des Analkanals/Mastdarms können unterschiedlichste Symptome verursachen. Typisch sind Blutungen, das Bemerken einer Vorwölbung/eines Knotens am After, verändertes Stuhlverhalten, Auftreten einer Stuhlhalteschwäche, Leistungsknick, Gewichtsverlust etc.

DIAGNOSTIK

Die Inspektion, digital rektale Untersuchung, Prokto-/Rektoskopie und eine Koloskopie mit Gewinnung einer Gewebeprobe gehören zur Diagnostik. Es folgen bei Nachweis eines malignen (bösartigen) Befundes je nach Karzinom weitere Staginguntersuchungen wie CT/MRT/rektale Endosonographie/Abdominal-/ Leistensonographie etc.

THERAPIE

Die Therapie richtet sich nach der Entität und dem Stadium des Karzinoms. Es kommen Strahlen-, Chemotherapie und die operative Entfernung unterschiedlichsten Ausmaßes zur Anwendung.

Hierzu leiten wir Sie in spezialisierte koloproktologisch tätige Krankenhäuser weiter. 

 





Steissbeinfistel

Bei einer Steißbeinfistel (Sinus pilonidalis) zeigen sich typischerweise kleine Fistelöffnungen und/oder schmerzhafte Schwellungen in der Analfalte, die Ihnen das Sitzen erschweren. 

DIAGNOSTIK

Eine einfache Untersuchung in der Steißbeinregion/Analfalte genügt, um eine Steißbeinfistel zu diagnostizieren. 

THERAPIE

Als erfolgversprechende Therapie der chronischen oder abszedierten Steißbeinfistel gilt die chirurgische komplette Entfernung. Um eine erneute Bildung zu verhindern, werden die Fisteln angefärbt, damit das gesamte betroffene Gewebe großflächig entfernt werden kann. Die Operation verläuft in der Regel in Narkose und kann auch ambulant erfolgen. In ausgesuchten Fällen kommen Lappenplastiken zum Einsatz. Diese erfordern eine stationäre Behandlung.





Beckenbodenschwäche / Inkontinenz

Die Beckenbodenschwäche oder anale Inkontinenz beschreibt den ungewollten, unkontrollierten Abgang von Flatus, flüssigem oder auch geformten Stuhlgang. Dieser ist für die meisten Patientinnen und Patienten sehr belastend. Das Alltagsleben wird zum Teil massiv eingeschränkt. Die Ursachen einer Kontinenzstörung sind sehr vielschichtig und können auf unterschiedlichen Ebenen (ZNS, Rückenmark, Kolon, Rektum, gestörte Reservoirfunktion, Sensorik oder Sphinkterfunktion etc.) ihren Ursprung haben.

DIAGNOSTIK

In vielen Fällen kann eine Ursachenbestimmung und Behandlungsempfehlung durch klassische Diagnostik und Anamnese erfolgen. Sollten spezielle Untersuchungen (Manometrie, Endosonographie, dyn. Beckenboden-MRT etc.) notwendig sein, leiten wir Sie an entsprechende spezialisierte Beckenbodenzentren weiter.

THERAPIE

Die Ursachen einer Kontinenzstörung können sehr unterschiedlich sein. Daher variieren die Behandlungsmöglichkeiten von Beckenbodentraining, Physiotherapie über Ernährungs- / Verhaltensumstellung, Medikamenten bis zu operativen Eingriffen.





Dr. med. Stephanie Radtke

IHRE PROKTOLOGIN IN HAMBURG

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